
Im Leben verläuft nicht immer alles geradlinig. Es gibt verschiedene Phasen, die wir irgendwie meistern müssen. Doch dieses Meistern klappt nicht permanent. Besonders bei Paaren, die schon über einen langen Zeitraum miteinander verbunden sind, kommt es immer wieder zu Komplikationen. Die Beziehung zerbricht und es kommt zu einer Trennung und im Anschluss zu einer Scheidung.
Doch was wäre das Leben ohne die vielen Hindernisse, die es bereithält? Es wäre langweilig, würde uns nicht vor neue Herausforderungen stellen und uns wahrscheinlich unterfordern. Denn ohne Herausforderungen auch keine Weiterentwicklung. Auch wenn das in Bezug auf eine Trennung auf den ersten Blick keine sonderlich tolle Perspektive ist.
Jede Trennung ist auch eine Chance
So bitter und so schmerzhaft die Trennung besonders nach einer langen Ehe sein mag, so viel Potenzial hat sie aber auch. Sicherlich ist es schlimm, wenn man mit dem Partner, mit dem man sein Leben verbringen wollte, auf einmal nicht mehr im Einklang ist. Oftmals passiert es dann, wenn die Kinder groß und aus dem Haus sind, wenn im Leben vieles erreicht wurde und auch vieles erlebt wurde. Dann entsteht eine Leere, die der Partner nicht mehr füllen kann. Man merkt, dass etwas fehlt, dass man vielleicht etwas verpasst hat und unbedingt etwas nachholen will.
Neue Sehnsüchte werden geweckt, die bedient werden wollen. Sehnsüchte nach dem uns allen bekannten „Mehr“. Mehr Leben, mehr Lachen, mehr Wagemut und mehr Freiheit. In solchen Situationen ist die Scheidung mitunter die einzige Möglichkeit, diese neuen Sehnsüchte und Wege auch bedienen zu können.
Doch eine Scheidung nach 25 Jahren Ehe muss auch gut überlegt werden. Sie sollte nicht einfach aus dem Nichts herauskommen, da viele Aspekte innerhalb der Ehe entstanden sind, die dann im Rahmen der Trennung und der Scheidung aufgearbeitet werden müssen.
Welche großen Veränderungen stehen an?
Geht man davon aus, dass eine Ehe nicht nur Kinder hervorgebracht hat, sondern auch ein Haus, Wertgegenstände, Kapital und vieles mehr, dann weiß man, was im Rahmen der Scheidung alles berücksichtigt werden muss. Jeder kann in jedem Alter neu anfangen. Und es ist auch egal, wie lange man verheiratet war, wie viele Kinder man hat und wie viele persönliche Dinge getrennt und geteilt werden müssen. Aber es geht bei einer Trennung und Scheidung darum, dass fair geteilt wird.
Ist dein Haus vorhanden, muss überlegt werden, wie damit umgegangen wird. Behält ein Partner das Haus und zahlt den anderen Partner aus? Wird das Haus verkauft und wird das Geld geteilt? Wie erklärt man den Kindern die Trennung? Was ist mit den anderen Wertgegenständen, mit den finanziellen Mitteln und auch mit den gemeinsamen Erinnerungen?
Letztere kann einem natürlich niemanden nehmen. Die Erinnerungen werden immer bleiben und es werden im besten Fall positive Erinnerung sein. Wer so lange verheiratet war, der hat viel miteinander erlebt. Man hat den Partner kennengelernt, wie ihn wahrscheinlich kein anderer kennt. Und das darf auch im Rahmen einer Trennung und einer Scheidung nicht vergessen werden.
Hinzu kommt, dass auch an das Alter und die Absicherung gedacht werden muss. War die Frau Zuhause, weil sie sich um die Kinder gekümmert hat, dann hatte sie kein oder nur ein geringes Einkommen, aus dem im Rentenalter keine gute Rente entstehen kann. Wie ist es möglich, dass beide Partner auch im Anschluss finanziell gut abgesichert sind? Auch das muss unbedingt geklärt werden, damit niemand auf der Strecke bleibt.
Wie geht es nach der Trennung weiter?
Niemand muss nach einer Scheidung alleine bleiben. Auch nicht nach 25 Jahren Ehe. Die Partnersuche mit 50 und mehr ist in der heutigen Zeit überhaupt kein Problem. Es gibt viele Menschen, die in der Mitte des Lebens alleine sind und die einen neuen Partner suchen. Die Partnersuche kann dafür unterschiedlich gestaltet werden.
Über eine Singlebörse ist der Weg, der am häufigsten gegangen wird. Denn hier kann man erst einmal ohne große Verpflichtungen und ohne große Hürden eine Anmeldung vornehmen und in Ruhe schauen, was der Markt an Singles zu bieten hat. Und wer weiß – vielleicht ist ja genau der richtige Partner dabei?
Was sagen die Gefühle?
Wer sich neu verlieben will, muss dafür bereit sein. Niemand kann das Flirten verlernen. Auch nicht nach einer langen Beziehung. Dafür ist aber wichtig, dass die Scheidung erst einmal durch ist, dass man sich freimacht und auch offen für eine neue Beziehung ist. Man selbst muss das Gefühlschaos überwunden haben. Man muss bereit sein, einen neuen Menschen in sein Leben zu lassen. Dann funktioniert auch das Flirten, dann ist man bereit sich wieder neu zu binden und man kann Gefühle für einen neuen Partner entwickeln.
Die Partnersuche – egal ob über eine Singlebörse oder im Bekanntenkreis – verlangt nach etwas Geduld aber auch nach Mut und nach Tatendrang. Nur wer der Welt signalisiert, dass er frei für eine neue Beziehung ist, wird diese auch eingehen können. Dann gibt es auch andere Singles, die das Erkennen und die bereit sind, Kontakte herzustellen und gemeinsame Wege zu gehen.